Was ist periorale Dermatitis?
Die periorale Dermatitis – auch Mundrose oder Stewardessenkrankheit genannt – ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die zu Beginn meist als Irritation rund um den Mund (perioral), in schwereren Fällen bis zu den Augen auftritt. Es handelt sich dabei um einen bakteriellen Befall der Haut, der nicht von Mensch zu Mensch ansteckend ist.
Der Verlauf dieser Gesichtsdermatose verläuft meistens in Schüben, die fast schon achterbahnartig eintreten. Die periorale Dermatitis wird oft chronisch, weshalb es wichtig ist, sie frühzeitig zu stoppen und den bestmöglichen Umgang damit zu finden.
Schon häufig konnte ich Klienten mit dieser Diagnose gut begleiten und zu einer Verbesserung verhelfen. Je mehr Informationen Du zu dieser Krankheit hast, desto besser kannst Du damit umgehen und eine Verbesserung bewirken.
Die periorale Dermatitis war übrigens einer der häufigsten Konsultationsgründe in der dermatologischen Praxis, die ich vor einigen Jahren geleitet habe. Gerne teile ich also meinen Erfahrungsschatz rund um das Thema periorale Dermatitis mit Dir. 🤍
Was sind die Symptome der perioralen Dermatitis?
Die periorale Dermatitis zeigt sich durch feine, bakteriell befallene Bläschen auf punktförmigen, geröteten und trockenen Hautarealen, meist in der Mundgegend und in der sogenannten Nasolabialfalte. Die Bläschen können jucken oder gar brennen und breiten sich manchmal bis zu den Augen aus.
Typischerweise befinden sich die Bläschen nie direkt am Lippenrot, sondern immer mit einem ca. 3 Millimeter breiten hellen Randsaum um den Mund, bis sie in Richtung von Wange oder Nase wandern.
Wie entsteht die periorale Dermatitis oder Mundrose?
Man geht davon aus, dass mehrere Faktoren einen Einfluss auf die Entstehung der perioralen Dermatitis haben.
Meist wird eine «Überpflege» und eine dadurch erfolgte Störung der Barrierefunktion der Haut als Ursache angesehen. Als ob die Haut sagen will: «Stopp, ich werde falsch gepflegt.» Eine weitere Ursache sind Unverträglichkeiten auf Kosmetika bzw. deren Inhaltsstoffe.
Eine genetische Disposition (z.B. eine gestörte Barrierefunktion der Haut) oder hormonelle Schwankungen (z.B. durch die Anwendnung von Kortison oder Verhütungsmitteln, oder nach dem Absetzen der Antibabypille) können ebenso Ursachen für eine periorale Dermatitis sein.
Suboptimale äussere Einflüsse wie Stress oder Magen-Darm-Störungen können eine bakterielle Entzündung der Haut und damit eine periorale Dermatitis begünstigen. Sogar fluoridhaltige Zahnpasta wird im Zusammenhang mit einer beginnenden Mundrose genannt.
«Soll ich jetzt peelen, eincremen, oder die Stellen wegen der Pickelchen austrocknen lassen?»
In den letzten 20 Jahren habe ich einige Kunden begleitet, die unter der perioralen Dermatitis leiden. Im Folgenden Text beschreibe ich, welche Behandlungsoptionen es bei der perioralen Dermatitis gibt.
Was hilft bei einer perioralen Dermatitis?
Meistens wird die periorale Dermatitis von den Betroffenen zu Beginn komplett falsch behandelt. Aufgrund der sichtbaren Trockenheit wird eine reichhaltigere Pflege verwendet, was jedoch zu einer Verschlechterung der Haut führt.
Die richtige Erste-Hilfe-Behandlung der perioralen Dermatitis besteht aus dem Absetzen aller Pflegeprodukte.
Die Haut sollte sofort auf eine sogenannte Null-Pflegeprodukte-Diät gesetzt werden. Also komplett auf alle Cremes, Seren, Reinigungsmilch und Make-up verzichten – auch auf alle Hautschätzlis von mir. 🙂 Nur so wird die bakterielle Besiedelung durch die periorale Dermatitis unterbrochen und der Aufbau der Barrierefunktion der Haut unterstützt.
Nach ungefähr sechs Wochen – und häufig nach einer vorübergehenden Verschlechterung mit einem unangenehmen Austrocknen der Haut – ist eine Verbesserung sichtbar, wenn es sich tatsächlich um eine periorale Dermatitis handelt. Die Abstinenz von den Pflegeprodukten sollte dann sicher noch drei weitere Monate durchgehalten werden.
Nun sollte die Pflegeprodukt-Abstinzenz konsequent weitergeführt werden, bis die Trockenheit nicht mehr sichtbar ist.
Die Zeit dieser konsequenten Pflegeprodukt-Abstinenz ist sicherlich nicht leicht, sie ist jedoch das beste Mittel, um die betroffenen Stellen austrocknen zu lassen und der Haut die Chance zu bieten, komplett zu genesen.
Was kann ich bei einer perioralen Dermatitis machen?
Am wichtigsten ist natürlich sehr, sehr viel Geduld. Pflegeprodukte konsequent wegzulassen, ist eine grosse Herausforderung. Umso wichtiger ist eine professionelle Begleitung in diesem Prozess. Am besten suchst Du Dir dafür eine gut ausgebildete Kosmetik-Fachperson oder eine dermatologische Praxis, der Du vertraust.
Aus meiner Arbeit mit Betroffenen weiss ich, wie schwierig der Kampf mit einer perioralen Dermatitis sein kann.
Deshalb bieten wir bei kosmedik eine professionelle Betreuung bei einer perioralen Dermatitis an. 🤍
Wieso soll ich meine Haut bei einer perioralen Dermatitis nicht mehr cremen?
Die periorale Dermatitis ist ein Hinweis darauf, dass die Haut nicht mehr fähig ist, sich selbst zu regulieren. Durch die Pflegeprodukte-Abstinenz kann die Haut ihre Selbstregulation, ihre natürliche Schutzfunktion und ihre Regenerierungsprozesse wieder erlernen.
Der Austrocknungseffekt ist zwar eine unschöne Nebenwirkung, aber dies ist nur eine kurze Phase, danach gleicht sich die Haut selbst wieder aus. Durch das Austrocknen schwinden auch die Bakterien und die Rötungen.
Die häufigsten Fehler bei einer perioralen Dermatitis
Weil sich die Haut bei einer perioralen Dermatitis trocken anfühlt, greifen die Betroffenen oft zu reichhaltigeren Kosmetika und cremen die Haut immer mehr ein. Dies vergrössert jedoch die Störung der Hautbarriere und die Symptome verschlechtern sich zusehends.
Bitte verwende auf keinen Fall Pflegeprodukte auf den betroffenen Stellen!
Häufig wird auch versucht, die schuppigen Stellen zu entfernen. Peelings oder andere Formen des Wegkratzens von Hornschüppchen sind jedoch keine gute Idee bei einer perioralen Dermatitis – dadurch werden die ohnehin schon gestressten Hautareale nur noch mehr gereizt.
Bitte behandle Deine Haut sanft und fürsorglich, auf keinen Fall solltest du daran reiben oder kratzen!
Beim Manipulieren der Dermatitis besteht auch immer eine gewisse Gefahr für Narbenbildung. Auch das Ausdrücken der Bläschen ist keine gute Idee, denn dadurch werden die darin enthaltenen Bakterien nur weiter verteilt.
Was sollte ich bei einer perioralen Dermatitis vermeiden?
Auf keinen Fall solltest Du Kortisoncremes oder fettende Heilsalben auf die Rötungen auftragen, diese würden zwar zuerst eine lindernde Wirkung vorgaukeln, langfristig jedoch das Problem vergrössern.
Du solltest unbedingt Stress vermeiden. Auch wenn dies als “Allheilmittel” gegen alles gilt, glaube ich, dass es sicher nicht schadet, wenn du eine gute Selbstfürsorge betreibst – Nebenwirkungen hat diese Art von Therapie sicher nicht. 🙂
- Achte darauf, dass Deine Haut austrocknet und creme sie nicht mehr ein.
- Vereinbare einen Termin in einer Hautarztpraxsis.
- Vermeide stressige Situationen, versuche ein ausgeglichenes Leben zu führen.
- Warte nicht zu lange bis du bei Symptomen reagierst.
- Kratzen und Reiben auf der Haut solltest du grundsätzlich vermeiden.
Die von der perioralen Dermatitis betroffenen Hautstellen nicht anfassen!
Werden mit den Fingern noch mehr Bakterien in die bereits befallenen Hautareale gebracht, wird die Genesung der Haut gestört. Da die periorale Dermatitis eine bakterielle Krankheit ist, sollte umgehend alles gestoppt werden, was die Situation für die Haut verschlechtert. Und nichts ist leichter als das Vermeiden eines schlimmen Verlaufs der Mundrose lediglich durch Nichtanfassen der Haut!
Was darf ich noch anwenden, wenn ich eine periorale Dermatitis habe?
Bei einer beginnenden perioralen Dermatitis solltest Du wie bereits erwähnt keine Pflegecremes, -seren oder -ampullen verwenden.
Es gibt Empfehlungen die Hautreinigung lediglich mit Wasser durchzuführen.
Ich befürworte hingegen die für mich logischere Variante, nämlich das Waschen der Haut mit antibakteriellen Reinigungsprodukten. Auch in der Hautarztpraxis, in der ich gearbeitet habe, haben wir antibakterielle Reinigungsgels und -tonics empfohlen.
Bei einer genesenen perioralen Dermatitis dürfen vorsichtig wieder passende Pflegeprodukte angewendet werden. Siehe auch unten beim Textabschnitt:
«Was kann ich machen, damit die periorale Dermatitis nicht zurückkehrt?».
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Darf ich bei einer perioralen Dermatitis Make-up verwenden?
Nein, bitte nicht! Es ist fatal, wenn auf den trockenen Stellen Pflegecremes oder ölhaltiges Make-up aufgetragen wird.
Es ist jedoch in Ordnung, ein pigmentiertes Puder aufzutragen. Am besten beginnst Du damit auf den von der perioralen Dermatitis nicht betroffenen Stellen und puderst erst zum Schluss die betroffenen Hautstellen, ohne den Pinsel danach wieder in den Puder zu tunken. So vermeidest Du, dass die Bakterien auf die gesunden Hautareale und in die empfindliche Augenpartie gelangen.
Zudem ist es besonders wichtig, den Puderpinsel nach jedem Kontakt mit der erkrankten Haut mit milder Seife oder Babyshampoo zu reinigen.
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Darf ich Sonnenschutz verwenden bei der perioralen Dermatitis?
Du solltest Deine Haut unbedingt gut vor der Sonne schützen. Da auf eine periorale Dermatitis jedoch keine Öle aufgetragen werden sollten, kannst Du einen Sonnenschutz in Puderform verwenden.
Entzündliche Prozesse auf der Haut (mit Rötungen, Wunden und neu entstehendem, empfindlichem jungen Gewebe) sollten grundsätzlich nie der Sonne ausgesetzt werden, deswegen empfehle ich Dir das «Sonnenschutzpuderschätzli».
Sonneneinstrahlung führt nicht selten zu Überpigmentierungen in Form von sichtbaren Flecken, welche jedoch gut verhindert werden können.
Oben findest Du das tolle Sonnenschutzpuder Daily Protection Mineral Loose Powder, welches zudem die Regeneration der gestressten Hautzellen fördert.
Soll ich wegen meiner perioralen Dermatitis zum Hautarzt?
Bitte keine Selbstdiagnose durchführen – die Diagnose einer perioralen Dermatitis ist immer Sache eines Dermatologen bzw. einer Dermatologin!
Dermatologen sind oft wochenlang ausgebucht – deswegen ist das Befolgen meiner Tipps bereits sehr hilfreich. Du solltest jedoch unbedingt einen Dermatologen bzw. eine Dermatologin aufsuchen, wenn sich der Zustand Deiner Haut mit dem Verzicht auf Cremes nicht verbessert.
Eine dermatologische Diagnose ist sehr sinnvoll, damit die passende Therapie eingesetzt werden kann. Ausserdem könnte es sich bei Deiner Hauterscheinung um etwas anderes handeln, z.B. eine Akne, ein Hautausschlag, eine Rosazea oder eine komplexere Mischform einer Hauterkrankung.
Was verschreibt der Arzt bei einer perioralen Dermatitis?
Da es sich bei den Bläschen um einen bakteriellen Befall handelt, werden meist Gels oder Cremes mit Antibiotika verschrieben. Wichtig dabei ist, das Antibiotikum genau so lange zu verwenden, wie es der Dermatologe bzw. die Dermatologin verordnet, selbst wenn die Beschwerden bereits abgeklungen sind.
Ausserdem möchte ich hier natürlich erwähnen, dass sich durch häufiges Verwenden von Antibiotika Resistenzen bilden können, deswegen ist es sinnvoll gut vorbeugend zu agieren.
Was kann ich machen, damit die periorale Dermatitis nicht zurückkehrt?
Die periorale Dermatitis ist eine chronische Hauterkrankung. Deshalb kann es auch nach Genesung immer wieder zu einem Rückfall kommen, wenn du Deine Haut nicht richtig pflegst.
Falls Du auch nur die kleinste Stelle einer perioralen Dermatitis entdeckst, solltest Du umgehend mit dem Austrocknen beginnen bzw. die verschriebene dermatologische Therapie anwenden.
Benutze konsequent keine ölhaltigen Kosmetika bzw. Pflege. Schütze dich vor der Sonne mit einem Sonnenschutzpuder. Benutze keine Reinigungsmilch, sondern lediglich milde Reinigungslotionen mit waschaktiven Substanzen, z.B. den Skin Care Reinigungsfoam. Augencremes sind in der Regel unproblematisch. Ansonsten bitte alles vorsichtig anwenden und bei Anzeichen der perioralen Dermatitis sofort stoppen.
Nach dem Motto “weniger ist mehr” empfehle ich kurze Inhaltsstofflisten. Je mehr INCI in einem Produkt enthalten ist, desto mehr muss die Haut “verarbeiten”. Ich empfehle die Anwendung von feuchtigkeitsspendenden Ampullen mit Hyaluron von der Firma Swissestetic.
Überfordere Deine Haut nicht gleich wieder mit zu viel oder zu reichhaltiger Pflege!
Falls Deine Haut Rückfälle erleidet, ist es sinnvoll, sofort wieder alle Pflegeprodukte abzusetzen.
Wie schnell tritt eine Besserung der perioralen Dermatitis ein?
Meistens sieht die Haut schon einige Tage nach Absetzen der Pflegeprodukte deutlich weniger gerötet aus. Die ersten paar Tage sind jedoch wirklich nicht einfach, da sich die Haut beim Austrocken nicht angenehm anfühlt.
Diese erste Phase ist zwar nicht einfach durchzuhalten, aber es lohnt sich!
Gibt es Hausmittel gegen die periorale Dermatitis?
Umschläge bzw. Kompressen mit kaltem Schwarztee sollen während ein paar Minuten offenbar ein wirksames Hausmittel gegen die Symptome der perioralen Dermatitis sein.
Dies ist natürlich kein Heilmittel der perioralen Dermatitis selbst, die im Schwarztee enthaltenen Gerbstoffe haben aber scheinbar eine kurzfristig entzündungshemmende und somit beruhigende Wirkung auf die Rötungen und den Juckreiz.
Hilfe bei einer perioralen Dermatitis
Nach meiner Erfahrung ist das Hauptthema für die Betroffenen einer perioralen Dermatitis das sehr ungewohnte Erscheinungsbild. Mit dem richtigen Umgang lässt sich jedoch eine grosse Ausbreitung sehr gut vermeiden.
Abschliessend wünsche ich allen Betroffenen viel Gleichmut im Umgang mit der perioralen Dermatitis. Wir freuen uns, bei Fragen persönlich weiterzuhelfen.
Tinas Tipp
Um die periorale Dermatitis zu verbessern gilt: je mehr und konsequenter Du die oben erwähnten Behandlungsansätze anwendest, desto besser und nachhaltiger kommst Du an Dein Ziel. Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg dabei!
Eine Antwort
so, so en super guete bitrag! viele liebe dank tina <3 genau mit dem problem schlohni mi etz sit rund 1.5 mönet ume. etz chani s vermuetliche problem benenne und ha hilfrichi tipps, wieni d problemlösig cha agoh. DANKE!